Ich wünsche allen Lesern ein gesundes und erfolgereiches neues Jahr.
Mal sehen was das Jahr 2011 so bringt.
Meine Absichten für's neue Jahr? Naja, die Vorsätze hält man doch eh nie ein, oder?
Ich möchte auf jeden Fall ein neues Kimono-Nähprojekt beginnen. Den
Stoff dafür habe ich schon eine Weile und ich denke im Januar habe ich
auch Zeit dafür. Das Projekt möchte ich dann natürlich auch bloggen.
Ansonsten möchte ich mich für den zweiten Japanisch-Kurs
einschreiben. Ich hoffe es kommen genug Leute zusammen, so das er auch
stattfinden kann.
Und alles andere... wird sich wie immer ergeben. Wirklich planbar ist ja eh nichts auf dieser Welt.
Bei uns im Erzgebirge türmen sich die Schneeberge und die Eiszapfen
an den Dächern haben Rekordlänge. Dieses Foto zeigt die Aussicht aufs
Dach von unserem Badfenster aus. Auf dem Vordach links könnte man gut
eine kleine Skipiste eröffnen.
Diese Winterimpressionen haben mich zu einem Winter-kitsuke
inspiriert. Was würde ich wohl bei solchem Wetter anziehen wenn ich
Japanerin wäre.
Hier das Ergebniss: Ein eisblaues Ensemble mit Schal, Stulpen und
Winterstiefeln. Ich frage mich wie das die Japaner früher im Winter
gemacht haben. Mit Zori (japanische Sandalen) sind nasse und kalte Füsse
vorprogrammiert.
Der Kimono ist ein gestreifter Komon-Kimono aus Omeshi-Seide. Der
Kimono hat ein Innenfutter aus Seide und ist somit ein Awase-Kimono. Die
meisten Kimonos haben ein Innenfutter. Für den Übergang in den Sommer
gibt es auch ungefütterte Kimonos. Diese werden Hitoe-Kimonos genannt.
Die
Kimono-Jacke nennt man Haori. Haori gibt es in verschiedenen
Auführungen. Muster und Stoff werden auch hier wieder passend zu Anlass
und Formalität gewählt.
Zusammen mit dem Juban und dem Unterkleid ergibt das Ganze einen
durchaus wärmenden Zwiebel-Lagen- Look. Juban aus Seide gibt es auch in
Awase oder Hitoe. Man stelle sich noch dazu ein paar wollene Unterhosen
vor und schon ist man gerüstet. Seide in so vielen Lagen kann also
durchaus warm sein.
Hier ist der Obi in Nahaufnahme zusehen. Ich habe für dieses Kistuke gleich meine Neuerwerbung aus dem vorletzten Eintrag benutzt.
Bambus
ist ein Motiv, welches das ganze Jahr über getragen werden kann. Ein
beliebtes Motiv für den Winter sind Bambushalme mit Schnee bedeckt, oder
auch die Kombination von Pinienzweigen, Pflaumenblüten und Bambus.
Für dieses Kitsuke habe ich eine neue Obiknotenvariante ausprobiert, den Tsunodashi-Musubi.
Hier ist die Anleitung dafür zu sehen. Auf dem youtube Kanal von kimonodetanosimu gibt es auch noch zwei weitere Varianten.
Was bekommt wohl eine Japan-Besessene zu Weihnachten? Richtig: Japanische Geschenke.
Auf dem Foto kann man sehen, was mir der Weihnachtsmann dieses Jahr gebracht hat.
Zum Einen Langenscheidts Kana und Kanji Handbuch und Wörterbuch, damit ich weiter fleißig japanisch lernen kann.
Dann gab es einen super bonbonfarbenen "Kulturbeutel" mit, na? Mit
Kimonos drauf. Dem Spruch auf dem Label muss ich unbedingt rechtgeben:
CAUTION! Use of this produkt may cause spontaneous delight.
Die Kosmetiktasche ist von Fluff Los Angeles. Innen ist sie schwarz
und hat praktische Seitenfächer und einen kleinen Taschenspiegel zu
bieten.
Die Schachtel links im Bild ist mit schönem japanischen Stoff mit
Libellen bezogen. Mal sehen, welche Schätze ich darin unterbringen
werde. Oben auf der Schachtel liegt eine Origami- Kirschblüte. Die
beiden Sachen sind laut meinem Göttergatten von einem Laden in Hamburg
mit Namen Akiko. Der Laden hat auch einen Webauftritt.
Aus aktuellem Anlass möchte ich hier meine Erfahrungen im Entfernen von Flecken auf antiken Kimonos und Obis weitergeben.
Heute hatte ich als Vorweihnachtsgeschenk meine neueste
Errungenschaft in der Post. Einen schönen cremefarbenen Nagoya-Obi,
welcher von Hand bemalt ist. Auf Papier würde das ganze Sumi-e
Kalligrafie genannt. Ich weiß nicht, ob es auf Kimonos angewandt anders
heißt. Ich hatte auf dem Ebay-Angebot schon gesehen, das der Obi
leider einige Flecken hat. Da er mir aber so gut gefallen hat, habe
trotzdem geboten und ihn auch zum Schnäppchenpreis erstanden.
Ich habe ich mich nach der Begutachtung der Flecken dazu entschlossen, einen Reinigungsversuch zu tätigen. Vor
allem die Flecken nahe der Malerei störten mich, da sie beim Binden des
Obis zu sehen wären. Siehe Foto oben, rechts am Rand unterhalb der
Bambusblätter.
Wichtig bei der Entfernung von Flecken auf Kimono und Obi ist (das gilt auch für Seide im Allgemeinen) :
1. Die Auswahl des Tuchs, das zur Reining benutzt werden soll: Am
besten ist da ein Wischtuch von Omi geeignet, oder ein anderer weißer
Baumwollstoff der NICHT fusselt. Ja kein farbiges Microfassertuch
verwenden! Sonst kann es passieren, dass der Fleck zwar weg ist, dafür
aber die Stelle die Farbe des Tuchs angenommen hat. Hatten wir alles
schon.
2. Die Betreffende Stelle auf dem Stoff breit auf dem Tisch auslegen, so das kein anderer Stoff im Weg ist.
3. Das Tuch an einem Zipfel mit Wasser tränken. Es kann ein wenig
neutrale Handseife benutzt werden. Kein Waschmittel, dieses ist zu
scharf und entfernt eventuell mehr als den Fleck.
4. Den Fleck leicht mit dem Tuch abreiben. Das Ganze sollte nicht zu
nass sein, damit die feuchte Stelle auf dem Stoff nicht zu groß wird.
5. Kommen wir nun zum größten Problem, daß bei dieser Vorgehensweise auftritt: Wasserflecken!
So sollte das Ganze nicht aussehen.
Deshalb bin ich darauf gekommen, die nasse Stelle sofort im
Anschluss trocken zu fönen. Mit einem trockenen Zipfel des Tuches die
Feuchtigkeit schon mal etwas aufnehmen. Dann die Stelle von den Rändern
her fönen. Dabei kann man mit dem feuchten Tuch die Ränder des
Wasserflecks nochmal anfeuchten indem man leicht darüber reibt. Das Tuch
darf auch hier wieder nicht zu nass sein.
Die Stelle fönen bis sie fast trocken ist, so das sich das Wasser zum Rand hin nicht mehr ausbreiten kann.
Und so siehts aus, wenn es fertig ist. Der Fleck ist zwar nicht ganz rausgegangen, aber merklich blasser. Damit kann ich leben.
Leider sind Flecken auf gebrauchten Kimonos nicht leicht zu entfernen, manche gehen gar nicht raus. Stockflecken von der Lagerung sind so ein Fall. Da hat sich die Seide meist selbst verfärbt und das ist nicht mehr zu ändern.
Ich finde man kann schon mal einen Versuch wagen. Am besten sollte
man erst an unauffälliger Stelle probieren, wie sich der Stoff verhält.
Pünktlich zur Weihnachtszeit hat mich das Origami-Falt-Fieber
erwischt. Was gibt es schöneres als Selbstgefaltetes für die
Weihnachtsdeko und zum Verschenken. Das Tolle am Origami ist nicht
zuletzt das Papier. Ich finde, man sollte wirklich das original
japanische Orgami-Papier benutzen, weil damit die gefalteten Werke
besonders festlich aussehen und sich leicht falten lassen. Japanisches
Origami-Papier hat eine andere Beschaffenheit als normales Papier. Es
ist flexibler und zerreißt nicht so leicht. Auch Fehlknicke können
nochmal ausgebügelt werden. Einmal davon abgesehen, sind die Papiere
einfach nur schön und es gibt so viele tolle Muster, verziert mit Gold
und Silber. Die Muster sind natürlich (wie sollte es anders sein) von
Kimonos inspiriert. Die Origami-Papiere mit diesen Mustern gibt es meistens unter dem Namen Yuzen-Washi oder Chiyogami-Washi.
Hier zu sehen - meine Weihnachtssterne: Diese Sterne werden aus zwei
Origamipapieren gefaltet. Es werden zuerst zwei einzelne Sterne
gefaltet und dann zusammen gesteckt. Dadurch haben die Sterne zwei unterschiedliche Seiten und das Papier der Rückseite blitzt an den Ecken hervor. Gefunden habe ich diesen Stern wie auch das Papier bei MIYABI.
MIYABI hat eine sehr große Auswahl an Origami-Papier und auch Bücher
über Origami in veschiedenen Sprachen. Den Stern habe ich aus diesem
japanischen Origami-Buch.
Mit dem Buch bin trotz Sprachbarriere gut zu recht gekommen. Die
Diagramme sind gut verständlich. (mit Grundkenntnissen im Origami)
Des Weiteren habe ich nach neuen Kranich- und Vogelfaltungen Ausschau gehalten und bin im Internet fündig geworden. Das
folgende Vögelchen macht sich besonders gut am Weihnachtsbaum. Bei
diesem Vogel gab es eine nicht ganz vollständige Beschreibung im
Internet und ich habe noch eine ganze Weile daran herum gerätzelt, bis
er richtig war. (Deshalb gibt`s hier keinen Link; um Frust zu vermeiden)
Wer die Kraniche rechts im Bild nachfalten möchte schaue sich das Video auf You Tube an.
Ein Blick aus dem Fenster zeigt gerade nur eins, weiß und nochmal
weiß. Deshalb habe ich in meinen Kitsuke-Fotos gestöbert und ein
fröhliches, farbiges Outfit gefunden, welches die Winterstimmung
hofftentlich etwas vertreibt.
Hier also mein lila-weiß gepunkteter Meisen-Kimono, kombiniert mit einem goldgelben Fukuro-Obi mit Shishi-Motiv.
Shishi
sind mytholgische Tiere, die man als Mischung als Löwe und Hund
bezeichnen könnte. Andere Bezeichnungen sind Foo-Hund oder Steinlöwe.
Man findet sie oft an Japanischen Tempeln oder Schreinen, wo sie als
Paar den Weg flankieren. Ursprünglich kommt der Shishi aus China und
wurde dort als Wächter-Figur vor Häusern und Palästen aufgestellt.
Auch auf Kimonos und Obis findet man öfter dieses Motiv.
Der
Shishi wird als Kimono-Motiv fast immer zusammen mit Pfingstrosen
(Peonies) kombiniert. Pfingstrosen sind ein Motiv für den späten
Frühling. Diese Motivkombination gibt es schon sehr lange und ist auch
auf alten Holzschnitten zu finden.
Wie bereits an anderer Stelle
einmal erwähnt, sollte man ja Fukuro-Obis nicht zu Komon-Kimono
kombinieren.
Da es sich bei dem gezeigten Punkte Kimono, um eine
Komon-Kimono handelt, habe ich sozusagen ein Fauxpas begangen. Ich bin
allerdings der Meinung das diese Kombination vertretbar ist, weil der
Fukuro-Obi mit nur sehr wenig Gold gewebt ist. Auch das Motiv ist nicht
so festlich und formell.
Außerdem erhält dieses Kitsuke so einen schönen Taisho-roman (Romantik) Look, wie ich finde.
Bei der näheren Betrachtung von Kimonos fällt auf, dass für
Kimonostoffe eine riesengroße Vielfallt an textilen Techniken existiert.
Japan ist, wie ich finde, das Land mit der beeindruckendsten
textilen Handwerkskunst. Jede einzelne der Techniken der
Stoffherstellung ist über Jahrhunderte hinweg ausgefeilt und verfeinert
worden, vielleicht gerade deshalb, weil der Schnitt in der japanischen
Bekleidung so einfach und über so lange Zeit gleich geblieben ist.
Unter dem Titel: "Kleine Warenkunde" möchte ich einige dieser textilen Herstellungsverfahren vorstellen.
Heute: Shibori
Shibori ist ein japanischer Begriff für verschiedene Methoden zum
Färben eines gemusterten Stoffes mit Hilfe von Nähen, Falten, Verdrehen,
Zusammenschieben oder Abdecken. Einige dieser Techniken sind im Westen
als Batik bekannt.
Soweit zur Definition, aber Shibori ist viel mehr.
Zum Beispiel hier: Shibori-Yabane Muster (Yabane=Pfeil).
Bambusblatt aus Shibori (links); Ungeglättetes Shibori noch zusammengezogen (rechts)
Für die unterschiedlichen Arten Shibori abzubinden
gibt es natürlich spezielle Bezeichnungen. Diese hier alle aufzuführen
und zu beschreiben würde den Rahmen sprengen. Auf der Webseite World Shiburi Network kann der Interessierte genaueres auf Englisch nachlesen.
Zur Herstellung: Zuerst wird mit einer
Lochschablone und auswaschbarer Farbe das Muster, welches abgebunden
werden soll, aufgemalt. Das gewährleistet die genaue Positionierung des
späteren Motivs.
Dann wird je nach gewünschtem Muster der Stoff mit
Garn abgebunden. Bei dem typischen Shibori-Muster (siehe Fotos) werden,
entgegen manchen westlichen Wissens, keine Reiskörner eingebunden. Es
gibt dafür einer Art Gestell mit einer Nadel mit Haken. Der Stoff wird
an der gewünschten Stelle eingehakt und der Faden um das Gestell herum
geführt. Auf diese Weise entsteht eine Art Knoten der sich nach dem
Färben von selbst löst. Vielleicht lässt sich das Ganze am ehesten mit
den Schlingen die beim Häkeln enstehen vergleichen.
Wer selbst schon mal mit Abbinden einen Stoff
gebatikt hat, wird die Riesenunterschiede verstehen: kein Aufschneiden
der Knoten, damit keine Gefahr in den Stoff zu schneiden und viel
Zeitersparniss. Nach dem Abbinden wird gefärbt und nach dem Trocknen das Abgebundene geöffnet.
Sehen heißt Verstehen. Deshalb hier ein anschauliches Video auf Japanisch:
Sind sie nicht süß, die alten Omis? Das dort keine
jungen Frauen sitzen, zeigt, das leider auch in Japan die alten
Techniken immer mehr in Vergessenheit geraten, weil sie langwierig und
zu teuer sind.
Nachdem hier ich bereits Fukuro-Obi und Nagoya-Obi vorgestellt habe, möchte ich mich heute dem Hanhaba-Obi widmen.
Hanhaba-Obis sind halb so breit wie Fukuro-Obis, also circa 15 cm
breit. Sie werden zu Komon-Kimonos und Yukatas (Baumwollkimonos für den
Sommer) getragen. Der Hanhaba-Kimono steht in der Formalität am
niedrigsten. Er ist ein Obi für Alltag und Freizeit.
Natürlich gibt
es auch beim Hanhaba-Obi Unterschiede in Qualität und Design. Es gibt
sie aus Baumwolle, Synthetik und natürlich Seide. Das Muster reicht von
ganz schlicht bis reich verziert mit Goldfäden. Vorallem bei Vintage
Hanhaba-Obis findet man sehr edle Muster.
Für Yukatas sind die
Hanhaba-Obis heutzutage oft aus Synthetik und haben ein zweiseitiges
Design. Außerdem sind sie oft sehr lang, um verschiedene hübsche Knoten
zu binden. Gerade für das Yukata-Kitsuke gibt es sehr viele verschiedene
Obi-Knoten, die sich auch mit der Mode ändern.
An meiner Kitsuke-Tussi habe ich einen gestreiften Hanhaba-Obi mit
Kenjou-gara-Muster zu einem gestreiften Hitoe-Kimono (einlagiger Kimono
ohne Futter) kombiniert. Der Knoten ist ein klassischer Bunko-Knoten.
Kenjou-gara
ist ein Streifenmuster welches, genauer betrachtet aus kleinen gewebten
Mustern besteht. Diese Muster stellen Symbole aus dem Buddhismus dar.
Wer genaueres wissen will der schaue hier nach.
Um mein Kitsuke noch etwas aufzupeppen, habe ich es mit einem
Obi-jime und einem Obi-dome ergänzt. Ein Obi-dome ist ein Schmuckstück
welches auf den Obi-jime gezogen wird. Der Knoten und die Bänder des
Obi-jime werden bei dieser Variante hinten im Obi-Knoten versteckt. Der
Obi-jime muss hier nichts festhalten. Das Ganze ist nur für die Optik,
weil´s schieh macht.
Gleich drei Wünsche auf einmal, erfüllen diese leckeren Ume-Bonbons von Lotte.
1. Leckerer Plaumen-Geschmack.
2. Tolle Verpackung mit Kimono drauf.
3. Leseübung fürs Japanisch lernen.
Ume (japanische Pflaumen) sind normalerweise salzig eingelegt und
werden zum Beispiel gern als Füllung für Reisbällchen, genannt Onigiri,
genutzt. Deshalb war ich gespannt, wie wohl Ume als Bonbon schmeckt.
Vielleicht auch salzig?
Tatsächlich ist der erste Geschmack, wenn man
ein Lotte-Bonbon lutscht, salzig, dann aber wird es süß und
fruchtig-säuerlich. In der Mitte des Bonbons findet man zum Schluß ein
Stückchen Ume, das wieder leicht salzig-säuerlich ist.
Ich finde das das Ganze einen etwas ungewöhnlichen, aber sehr erfrischenden, nicht zu süßen Geschmack hat.
In
der Packung finden sich neben den kleinen Bonbons auch zwei große
Kugeln für langen Lutschgenuß. Die haben mich übrigens irgendwie an den
Japanischen Horrorfilm "The call" erinnert.
Auf die Lotte-Bonbons aufmerksam geworden bin ich durch die hübsche
Verpackung. Wie auf dem Foto schon zu sehen, haben die Tüten je nach
Seasion verschiedene Kimonodesigns. Lotte hat eine hübsche Website, auf der man, wenn man des Japanischen mächtig ist, mehr über das Mädchen im Kimono erfahren kann. (Das Übersetzungstool von Google leistet hier ganz gute Dienste, man braucht nur etwas Fantasie für das Joda-Deutsch.)
Auf der Website kann man auch einige niedliche Desktophintergründe herunterladen.
Um meinen dritten erfüllten Wunsch zu erklären, sollte ich wohl
sagen, daß ich zur Zeit einen Japanisch-Grundkurs besuche. Als Folge
dessen versuche ich sämtliche japanischen Beschriftungen auf
Lebensmitteltüten und anderem zu entziffern, um mir die Schriftzeichen
einzuprägen. Ich war letzens ganz überascht, als sich auf der
Bonitoflocken-Kochanleitung aus den Schriftzeichen plötzlich das Wort
Dashi (Fischsud) bildetete.
Von unserem Kurzurlaub nach London wieder zurück, möchte ich zwei dort erstandene Bücher vorstellen.
London als Großstadt hat einiges an Touristenzielen für Japanfans zu
bieten. Zum Einen gibt es natürlich viele japanische Restaurants und
Japanische Läden, zum Anderen gibt es interessante Austellungen
anzuschauen.
So hat das Victoria & Albert Museum einen Japanischen Austellungsbereich mit Lackwaren, Netsuke und natürlich Kimonos.
In
Museen gehe ich besonders gern in die Buchläden, da es dort Bücher
gibt, die man sonst nicht so einfach findet. Also rein in den großen
Museums-Shop gleich am Eingang. Dort gab es aber nur Souveniers. Etwas
verwundert waren wir schon aus dem Museum raus, als ich mir dachte: es
lag in der Ausstellung ein Buch über Netsuke aus, also muss es das doch
auch zu kaufen geben.
Also wieder rein und nachgefragt. Es gibt
tatsächlich einen Buchladen etwas versteckt in einem Durchgang. Hat der
Lesewillige den gut getarnten Buchladen dann gefunden tun sich neue
Welten auf.
In diesem sehr gut ausgestatteten Laden gibt es ein ganzes Regal über Japan!
Nachdem
ich sämtliche Bücher durchgeschaut hatte, habe ich mich für drei (nur
drei!) entschieden. Zwei davon möchte ich hier zeigen:
In diesem Buch sind jahreszeitlich gegliedert, viele schöne, sehr
unterschiedliche Abbildungen versammelt. So finden sich Japanische
Holzschnitte, Kabuki-Plakate, alte Fotografien, moderne Foto-Kunst und
vieles mehr. Daneben ist sehr passend jeweils ein Haiku, ein Gedicht
oder Spruch abgedruckt.
Dieses Buch ist eines von der Sorte, welches
man an gut sichtbarer Stelle auslegen, jeden Tag eine Seite umblättern
und sich daran erfreuen kann.
Spring rainy season!
Talking together passing by,
Straw cape and umbrella
Yosa Buson
Frog and I
eyeball
to eyeball.
Kobayashi Issa
wisteria beans
let´s make a poem as
the result of flowers
Matsuo Basho
In diesem Buch geht es wie der Titel schon sagt, um die Anfänge der
Fotografie in Japan. Neben einem Einführungstext, der sich mit der
Entwickung der Fotografie in Japan beschäftigt, sind es vor allem die
Bilder, die beeindrucken.
Die Abbildungen zeigen verschiedene
Studioaufnahmen, Straßenszenen und Naturlandschaften. Das was mir daran
besonders gefällt, sind die sanften, pastelligen Farben der
nachkollorierten Aufnahmen.
Diese Farben geben den Fotos ein besonderes, nostalgisches Flair.
Natürlich
sind auch einige Fotos mit Frauen in Kimonos enthalten. Hier finde ich
die Art, wie die Kimonos getragen werden, interessant. Die Kimonos sind
viel lässiger gebunden und es sitzt nicht alles ganz akurat. Eben so,
denke ich, wie ein im Alltag permanent getragenes Kleidungstück aussehen
sollte.
Nachdem im Blog die Videos zum Thema Obi binden
eingestellt waren, habe ich gemerkt, dass ich das Pferd gewissermaßen
von hinten aufgezäumt habe. Deshalb habe ich einige, hoffentlich
anschauliche Videos herausgesucht.
Das erste Video zeigt die vielen Bestandteile, die für ein
komplettes Kitsuke gebraucht werden. Zuerst werden die Bestandteile für
das Binden des Obis gezeigt. Die kennen wir ja schon (siehe hier). Danach
wird der Kimono und der Unterkimono, genannt Juban, gezeigt. Das
Plastikband, welches in den Juban-Kragen (Eri) eingezogen wird, nennt
man Eri-Shin und macht den Kragen steifer und stabiler. Die
breiteren Gürtel heißen Date-Jime, die dünnen Koshi-Himo. Sie werden zum
Festbinden von Juban und Kimono benötigt. Danach folgt noch die
Unterwäsche unter dem Juban, genannt Hada-juban. Die gibt es einteilig
oder Ober- und Unterteil einzeln. Zum Schluss kommen noch Tabi (weiße
Zehensocken) dazu. Tabi für Frauen sind formal immer weiß. Es gibt
für zwangloses Kitsuke jetzt aber auch oft bunte Socken. Tabi werden
übrigens zuerst angezogen, dann erst der Juban und der Kimono. Sonst ist
es nämlich schwer noch runter zu den Füßen zu kommen, ohne die ganze
schöne Verschnürung zu ruinieren.
Jetzt kommen wir zum Anziehen des Juban. Hier wird deutlich, wozu
der Eri-Shin gebraucht wird. Der Kragen sollte im Nacken etwas abstehen,
aber nicht zuviel. Es sei denn man will eine Geisha spielen. Gebunden
werden Juban wie auch Kimono immer links über rechts, anderherum werden
in Japan nur die Toten gekleidet. Also Achtung! Hoher
Peinlichkeitsfaktor!! Der Kragen sollte nicht zu weit offen stehen.
Den Kragen in die richtig Postion zu bringen und ihn auch dort zu
behalten, ist das Schwierigste am Juban anziehen. Der an der Rückseite
befestigte Stoffstreifen dient dazu, den Eri im Nacken gespannt zu
halten.
Hierzu sei noch angemerkt, dass man beim Kimono anziehen am besten
dran ist, wenn man mit einer Figur ala Schneewitchen gesegnet ist. Da
wir Europäer eher zu Kurven neigen, empfehle ich einen Sport-BH zur
Bändigung des Busens. Manchmal tut auch ein Handtuch im Rücken zur
Verringerung des Hohlkreuzes gute Dienste.
Kommen wir nun zum eigentlichen Kimono anziehen. Die Falte, die an
der Hüfte entsteht, nennt man Ohashori. Damit kann die Länge des Kimonos
justiert werden. Die rechte Kimonoseite sollte mit der Körperseite
abschließen. Die Löcher unter den Armen dienen nicht nur der Belüftung,
sondern man kann durch sie durch greifen und den Ohashori von innen
glätten.
Der Klipp, mit dem der Kragen befestigt wird heißt Korin-Belt. Die
Falte, die auf der linken Kragenseite innen gebildet wird, ist sehr
wichtig, um den Ohashori flach zu halten. Die Mittelnaht am Rücken
sollte in der Mitte sein und der Stoff schön glatt am Rücken anliegen.
Zum Schluss wird das Ganze mit einem Date-Jime fixiert. Es ist wichtig,
hier ein breites Stoffband zu benutzen, da das Ganze dann viel besser
hält.
Ich hoffe, ich habe die Leserschaft heute mit diesem umfassenden Eintrag nicht über strapaziert. Allen, die jetzt zum Ausprobieren schreiten, wünsche ich viel Spaß und gute Nerven. Bitte am Anfang nicht verzweifeln. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Ganz zum Schluss noch eine Bezugsquelle bei ebay. Man kann aber auch viel improvisieren oder selbst basteln/nähen
Zu gegebenem Anlass - es wird Herbst! - habe ich mal wieder die
Kitsuke-Tussi umgezogen. Ich werde demnächst immer mal ein zur
Jahreszeit passendes Kitsuke einstellen.
Hier also zu sehen: ein violetter Tsukesage mit Sagara-Stickerei und
passend dazu mit fast gleichem Motiv ein kaki-farbener Chuya-Obi.
Sagara-Stickerei wird, wie auf dem Detailbild zu sehen, aus lauter
kleinen Knötchen gefertigt. Auch hier bekommt man mal wieder den
Eindruck, dass bei den Handwerkern der Japanischen Textilkunst Genie und
Wahnsinn wohl nah bei einander liegen müssen.
Chuya-Obi bedeutet soviel wie Tag (Chu) und Nacht (Ya). Diese Art
von Obi kam in der Edo-Zeit auf und war ursprünglich auf der einen Seite
schwarz und auf der anderen weiß. Heute kennzeichnet dieser Name
Obi`s mit unterschiedlich gemusterten Seiten.
Meistens findet man Chuya
Obi´s mit einer gemusterten und einer glatt schwarzen Seite. Diese ist
meistens aus glatter glänzender Seide, die auch Shusu- Seide genannt
wird.
Ein Chuya-Obi ist eher ein informeller Obi. Ich würde sagen, er
liegt wohl im Rang zwischen Fukuro- und Nagoya-Obi.
Die Länge dieser
Obi-Art kann recht unterschiedlich sein. Je nachdem ist so ein Obi eher
wie ein Nagoya- oder ein Fukuro-Obi zu binden. Ich weiß allerdings nicht, ob man in diesem Fall die Länge mit Formalität gleichsetzen kann.
Bei diesem Kitsuke sind ja die Muster von Kimono und Obi quasi
gleich. Ich habe gelesen, dass man so etwas normalerweise nicht macht?!
Vielleicht hat irgend jemand von euch Lesern eine Meinung dazu?
Heute also Teil 2 in Sachen Obi. Das ganze Wissen darüber, wann ein Obi und zu welchen Kimono getragen wird, hilft alles nichts, wenn man nicht weiß, wie das gute Stück an den Körper zu basteln ist.
Deshalb habe ich zwei Videos bei youtube rausgesucht, die, wie ich finde, den Obi-Anlegeprozess sehr gut zeigen.
Das folgende Video zeigt das Anlegen eines Fukuro-Obis. Hier ist vor allem der erste Schritt zu beachten. Der Obi muss erst längs gefaltet werden, bevor er um den Körper gewickelt wird. Die dabei entstandene Falte sollte nach oben, also in Richtung Brust, offen sein, da sie dann mit der Obi-age versteckt wird.
Das kleine "Kissen", genannt Obi-makura, dient zur Auspolsterung des großen Otaiko-Knotens auf dem Rücken. Die Obi-age (der Seidenschal, der vorn zum Knoten gebunden wird) deckt dann das Obi-makura und die besagte offene Falte ab. Zum Schluss wird das Ganze mit einem Obi-jime (schmales Band) festgeschnürt. Der Obi-jime hält vor allem den untergeschlagenen Stoff des Obis, mit dem der Bogen auf dem Rücken gebildet wird (3:26 im Video).
Zum Vergleich jetzt die ganze Prozedur mit einem Nagoya-Obi. Hier ist das eine Ende schon auf die Hälte genäht, das Falten wird also schon mal eingespart. Der Obi-Knoten auf dem Rücken wird auch etwas einfacher gefaltet. Das heißt, es gibt nur eine Lage Stoff, die zum Otaiko-Knoten eingefaltet wird (ab 2:55).
Ich binde übrigens die Knoten immer vorn und schiebe den Obi-Knoten dann nach hinten. Das funktioniert recht gut, da man so sieht, was man da eigentlich macht. Außerdem sinkt so die Verrenkungsgefahr erheblich. ;)
Nach längerer umzugsbedingter Abstinenz komme ich endlich wieder mal
zum Schreiben. Bis alles wieder an seinem Platz ist nach so einem
Umzug! PUUHH!
In einem früheren Eintrag habe ich schon mal das Thema Obi
angeschnitten. Heute möchte ich das mal vertiefen. Neben den bereits
erwähnten Fukuro-Obis gibts es weitere Obiformen. Dazu gehören Maru-Obi,
Nagoya-Obi und Hanhaba-Obi.
Die Kitsuke-Regeln, für die Kombination von Kimonos und Obis sind wie folgt nach Formalität abwärts: (in etwa)
Maru-Obis wurden früher zu Tomesode und Homongi getragen, heutzutage sind sie vor allem Bestandteil des Hochzeits-Kimonos.
Fukuro-Obis trägt man zu Tomesode, Furisode, Houmongi, Tsukesage und Iro-muji.
Nagoya-Obis
werden vor Allem zum Komon-Kimono getragen, wenn der Nagoya-Obi
hochwertiger ist, zum Beispiel mit Gold gewebt oder bestickt ist, kann
er auch zum Tsukesage gebunden werden. Einfache Nagoya-Obis, welche
nicht gefüttert sind, (Hitoe-Obi: heißt soviel wie eine Lage Stoff)
können auch zu Yukatas getragen werden.
Hanhaba heißt soviel wie halbe Breite und wird zu Komon-Kimonos und Yukata gebunden.
Wie immer sind die Regeln umfangreich und kompliziert. So kann man
mit einem bestimmten Obi das Outfit aufwerten oder etwas bescheidener
gestalten.
Das Buch: "The Book of Kimono"
von Norio Yamanaka erläutert auf Englisch alles rund um die
verschiedenen Kimono und Obi-Arten. Auch die Geschichte und die
Herstellung von Kimonostoffen ist enthalten.
Ausserdem wird mit Abbildungen das Anziehen und Binden von Kimono und Obi gezeigt.
Demnächst werde ich nochmal genauer und mit Bildern auf die einzelnen Obi-Arten eingehen.
Dieser Kimono ist ein sehr farbenfroher Homongi, der ehemals ein
Furisode war... aber dazu später mehr, denn zu diesem Exemplar gibt es
eine kleine Geschichte zu erzählen.
Ich sah dieses schöne Stück eines Tages bei Ebay und musste es
unbedingt haben. Alle meine Haben-Wollen-Kriterien waren erfüllt: Der
Kimono hatte ein Muster, gemalt mit Yuzen-malerei*, war auf verschiedene
Arten bestickt, der Stoff war aus Rinzu-Seide** und das Alter (Taisho)
und nicht zu vergessen die Größe stimmten auch. (Wer denkt, ein Kimono
hätte eine Einheitgröße und würde jedem passen, der irrt.) Also begann der Ebay-Bieter-Kampf. Am Ende siegte ich zu einem stolzen Preis. Dann
wartete ich auf mein Päckchen aus Japan und lauerte schon jeden Tag auf
den Postboten. Doch nichts geschah. Bis ich eines Tages stattdessen
einen seltsamen Brief im Briefkasten fand. Inhalt war ein kleines grünes
Kärtchen und eine Mitteilung, ich möchte doch mein Paket beim Zoll
abholen.
Zoll?
Bisher hatte ich noch nichts von Zoll gehört. Ich hatte zwar schon
mal darüber nachgedacht, Japan nicht EU-Land und so weiter, aber ich
dachte mir, solange ich meine Post bekomme, wird`s schon passen. Nun
aber wartete der Zoll auf mich. Also auf zum Zollamt, welches zentral
nach den nächsten drei Autobahnausfahrten im Wald liegt. Gerade noch im
Grünen und dann mitten auf dem Amt. Ich stellte mich am Schalter vor und
reichte die ausgedruckte Ebay-Rechnung und meinen grünen Passierschein
hin. Die Dame vom Amt war sehr nett und gemeinsam deklarierten wir den
Kimono, den ich vorher von seiner Verpackung befreit hatte. Nun gab
es nur ein Problem: Gebrauchte Japanische Kimonos zählen nicht zu den
Haupteinfuhrgütern und eine korrekte Deklarierung fällt schwer. Nach
circa einer Stunde konnte ich, nachdem die Einfuhrumsatzsteuer bezahlt
war, das Amt glücklich mit meinem Kimono verlassen.
Fazit: Bis 22 Euro Warenwert kein Zoll, ab 22 Euro bis 150 Euro 19 %
Einfuhrumsatzsteuer (der Versandpreis wird dann mit besteuert), ab 150
Euro Einfuhrumsatzsteuer und Einfuhrzoll (die Höhe ist vom Produkt
abhängig).
Zu hause angekommen inspizierte ich meinen neuen Kimono genauer und
stellte fest, daß die Ärmel eingekürzt und in den Saum eingeschlagen
waren. Darüber verwundert schrieb ich eine Email an den Verkäufer und
fragte nach, was es damit auf sich hat. Er antwortete mir, daß das gute
Stück wohl mal ein Furisode war und, nach dem die Trägerin geheiratet
hatte, kurzer Hand in einen Homongi umgenäht wurde. Es war wohl in
früheren Zeiten (Taisho, Showa) durchaus üblich wertvolle Kimonos
abzuändern und weiter zu tragen. Das erklärt auch, warum das Muster so
farbenfroh und jung wirkt.
* Yuzen ist eine sehr aufwändige Färbetechnik die im Prinzip ähnlich
wie Hobby-Seidenmalerei funktioniert aber tausendmal feiner und
aufwändiger ist. Ganz feine Linien werden als Umrisse des Musters mit
Reispaste aufgetragen und per Hand "ausgemalt". ** Rinzu ist ein Stoff, welcher in Jaquardtechnik gewebt ist (Damast). Er hat ein sich wiederholendes gewebtes Muster (Rapport).
Heute möchte ich einen meiner Lieblingskimonos vorstellen. Es ist ein
Komon-Kimono. Komon bedeutet so viel wie Alltagskimono. Diese Kimonos
kann man also jederzeit tragen.
Dieser spezielle Kimono wird wegen der Machart des Stoffes als
Meisen-Kimono bezeichnet. Ein Meisen entsteht folgendermaßen: Die
Kettfäden und Schußfäden des späteren Gewebes werden nebeneinander
aufgespannt, so daß eine Fläche entsteht. Dann wird das Muster auf die
noch ungewebten Fäden aufgedruckt.
Wenn diese bedruckten Fäden später im
Webstuhl verwebt werden, verrutscht das gedruckte Muster etwas. So
entsteht die weiche, verwischte Optik des Meisen.
Kimonos mit Meisen-Muster waren in der Taisho-Zeit (1912-1926) und
der beginnenden Showa-Zeit (1926-1989) sehr beliebt. In den
Meisen-Geweben dieser Zeit spiegeln sich die Einflüsse des Westens auf
Japan wieder. Meist sind die Muster sehr farbenfroh und plakativ. Ich
persönlich finde, daß die Stoffe auch etwas von Jugenstil und Art-deco
haben.
Dies ist deshalb interessant, weil der Jugendstil wiederum auch
von Japan inspiriert war. Das kann man auch schön auf dem Nagoya-Obi mit
seinen Ranken sehen.
Meisen-Kimonos sind so vielfältig und toll, daß sie schon fast eine eigene Sammlung
wert sind. Wem es diese Kimonos besonders angetan haben, sei dieses Buch
ans Herz gelegt: Kimono: Kleidung und Kunstwerkvon Sophie Milenovich. Das Buch hat einiges an schönen Meisen Bildern zu bieten und enthält einen informativen Überblick über die Kimono-Kultur.
Mein zweiter Kimono-Kauf war ein Tsukesage mit Pflaumenblüten.
Tsukesage kommen in der Rangfolge der Formalität nach Tomesode undHōmongi,
getragen werden sie zu feierlichen Anlässen und formellen Besuchen. Zum
Beispiel Geschäftsessen, oder Einladungen bei den Schwiegereltern ;).
Das Motiv ist beim Tsukesake etwas reduzierter als beim Homongi und
läuft meist von der Schulter bis nach unten zum Saum. Der
Hauptunterschied zwischen Homongi und Tsukeage liegt darin, das beim
Homongi das Dessin großflächig verbunden ist, wärend beim Tsukeage
einzelne kleine Muster über den Stoff laufen.
Der
hier gezeigte Tsukesage hat als Motiv Zweige von Plaumenblüten. Pflaume
heißt auf Japanisch Ume. Pflaumenblüten sind in Japan die ersten Blüten
des Jahres, sie blühen bereits Anfang Januar. Deshalb sind sie in Japan
Symbol für den kommenden Frühling.
Wer möchte kann genaueres bei Wikipedia nachlesen.
Zurück zu Kimonos. Wie bereits im Blog
erwähnt, gibt es beim Kitsuke feste Regeln. Dabei gibt es auch einen
strengen Bezug zu den Jahreszeiten und deren Flora und Fauna. So werden jeder Jahreszeit bestimmte Blüten, Pflanzen und Tiere zu geordnet.
Japaner sind in ihrer Lebensweise intensiv mit der Natur und den
Jahrzeiten verknüpft. In vielen kulturellen wie alltäglichen Dingen wird
der jeweiligen Saison Beachtung geschenkt. Die Jahreszeiten findet man
zum Beispiel beim Essen oder Haikus, (kurze japanische Gedichte) und
eben auch bei Kimonos wieder.
Daraus ergeben sich Regeln, in welchem Monat welches Motiv auf
Kimonos und natürlich auch auf Obis getragen werden darf. Um es noch
komplizierter zu machen gibt es auch Kimonos auf denen Motive
verschiedener Jahreszeiten kombiniert sind. So kann ein Kimono mit
Kirschblüten und Chrysanthemen im Frühling und Herbst getragen werden.
Zu einem vollständigen Kimonooutfit gehört immer ein sehr breiter
Gürtel, genannt Obi. Hier gibt es je nach Anlass, zu dem der Kimono
getragen wird, unterschiedliche Ausführungen des Obi.
Zu
meinem Tomesode Kimono auf dem Bild habe ich einen Fukuro Obi
kombiniert. Ein Fukuro Obi ist Bestandteil eines festlichen oder
offiziellen Kimonooutfits.
Diese Obi erhalten ihr edles Aussehen
durch Gold- oder Silberfäden, die in den Seidenbrokat eingewebt werden.
Fukuro Obi haben eine Länge von circa 4,00 bis 4,30 Meter.
Ja so laaang
sind die.
Die Breite beträgt so um die 30 cm. Der Obi wird mehrere
Male um die Taile gebunden, dazu wird er auf der Breite um die Hälfte
gefaltet.
Am Rücken wird der Obi mit der vollen Breite zu einem
großen "Knoten" gebunden, der wiederum durch mehrere Zubehörteile an Ort
und Stelle gehalten wird.
Diese Knoten heißen auf Japanisch Musubi.
Der hier gezeigte ist ein Otaiko-Musubi.
Natürlich
gibt es auch hier wieder ganz viele verschiede Knoten, die zu
verschiedenen Anlässen, Kimonos und so weiter getragen werden.
Auf dem hier zu sehenden Obi sind Schmetterlinge,Pauwloniablüten und Chrysanthemen als Muster aufgebracht. Dazu später mehr.
Hochwertige Obi, sowie auch Kimonos sind übrigens immer aus Seide.
Mein erster Kimono- direkt aus Japan. Diese Art von Farbe und Muster nennt man Tomesode.
Tomesode werden nur zu zeremoniellen Anlässen, wie Hochzeiten Empfänge und so weiter getragen. Die Grundfarbe ist Schwarz; das Muster befindet sich nur auf dem unterem Teil des Kimonos. Es gibt außer den schwarzgrundigen Tomesode, Kuro-Tomesode genannt, auch Iro-Tomesode. Diese haben einen farbigen Grund und sind ein bisschen weniger formell.
Wann welcher Kimono zu welchem Anlass und mit welchem Zubehör getragen wird, ist eine Wissenschaft für sich.
"Kimono" anziehen heißt auf Japanisch übrigens Kitsuke und wird mittlerweile von Leuten auf der ganzen Welt zelebriert.
Dazu braucht man noch jede Menge Zubehör, wie einen Obi, Obi-Age, Obi-Jime etc.
Was das alles ist, erklär` ich später mal genauer.
Mein Tomesode hier, stammt wohl aus den 30er Jahren.
Woher ich das weiß? Anhand der Machart, zum Beispiel des Musters oder des Innenfutters, welches hier Rot ist, kann man ungefähr auf das Alter schließen.
Mein Tomesode hier, stammt wohl aus den 30er Jahren.
Woher ich das
weiß? Anhand der Machart, zum Beispiel des Musters oder des
Innenfutters, welches hier Rot ist, kann man ungefähr auf das Alter
schließen.