2011-03-04

Kimono-Nähprojekt, Teil 08: Die Ärmel

Widmen wir uns den Ärmeln.
Zuerst muss die Länge festgelegt und geschaut werden, welcher Ärmel auf welche Seite des Kimonos kommt.


Beim Tsukesage-Kimono gibt es eine klare Musterverteilung. Meistens ist der linke Ärmel vorn gemustert und der rechte Ärmel hinten. Bei meinem habe ich das Muster des rechten Ärmels mit nach vorn genommen, weil auf der rechten Schulter hinten  nochmal das gleiche Muster sitzt.
Kommen wir nun zur Länge der Ärmel. Die Ärmel können, je nach dem, um was es sich für einen Kimono handelt, verschieden lang sein. Generell tragen verheiratete Frauen Kimonos mit kürzeren Ärmeln, während unverheiratete Frauen Kimonos mit sehr langen Ärmeln, Furisode genannt, tragen können.

Je älter die Trägerin, desto kürzer sind die Ärmel. Es gibt allerdings heutzutage einige Standartmaße. Viele Kimonos haben eine Ärmellänge von 49 cm. Bei Vintage-Kimonos sind oft längere Ärmel zu finden, da sich die Länge auch mit der Mode geändert hat.
Bei meinen Kimono habe ich mich entschieden, die Ärmel 57cm lang zu machen, da genügend Stoff vorhanden ist und ich längere Ärmel schöner finde. Ich habe  zwei Orginal-Kimonos mit diesem Maß und finde diese zu meiner Körpergröße passend.
Die Säume habe ich mit 1,5 cm außen und 2 cm an der Körperseite, wo der Ärmel mit der Schulter verbunden wird, angezeichnet.


Für die Öffnung am Ende des Ärmels werden oben ab dem Bruch 22 cm der Naht offen gelassen.
Hier wird später das Futter vernäht. An der Schulterseite müssen ebenfalls 22 cm angezeichnet werden.  An der Schulterseite wird der Stoff aber nicht zusammen genäht! Der Ärmel bleibt hier offen und der Stoff wird nur mit dem Futter versäumt.
Die unteren Ecken der Ärmel werden abgerundet. Wie rund diese sind, hängt wieder von der Formalität des Kimonos und dem Alter der Trägerin ab. Je älter die Frau ist, desto sind eckiger die Ärmel.

Ich habe mir dafür eine Schablone gemacht, mit der ich die Rundung auf den Stoff übertrage.
Es gibt eine Methode, den überschüssigen Stoff in der Ecke in die Form des Ärmels zu bringen. Wir erinnern uns - es wird nichts abgeschnitten. Dafür werden einige Vorstiche an der Rundung entlang hin und zurück genäht. Die beiden Fadenenden werden lang gelassen. An diesen Fäden wird der Stoff gerafft und so in die Rundung gebracht. Anschliessend wird die Ecke noch etwas in Form gebügelt.


Wenn diese Arbeitsschritte getan sind, wird der Ärmel gefüttert.

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