2011-03-06

Kimono-Nähprojekt, Teil 09: Das Ärmelfutter

Mein Tsukesage soll ja ein Awase-Kimono werden. Das heißt, er wird gefüttert. Dafür habe ich mir orginal Kimono-Futterseide bestellt. Ein Kimono-Futter besteht aus zwei Stoffen: Der Obere Teil (Doura) ist heutzutage aus weißer Seide. Der untere Teil, genannt Hakkake ist meistens farbig abgesetzt, da er beim Laufen zu sehen ist.

An der Ärmelöffnung wird der farbige Stoff oft noch einmal für den Besatz verwendet. Der Hakkake-Stoff wir meistens in einer kontrastierenden Farbe zum Kimono gewählt. Für meinen Kimono habe ich ein dunkleres Rosenholz-Violett ausgesucht.
Die Futterstoffe haben in etwa die gleiche Breite wie der Kimonostoff und werden in der Länge passend hergestellt.

Für die Kimono-Ärmel habe ich die gleiche Länge an Futterstoff zugeschnitten, nämlich 120 cm. Das Futter wird wie der Ärmel am Schulterbruch doppelt gelegt, so dass eine Länge von 57 cm plus 3 cm Saum entsteht.
Da die Ärmelöffnung 22 cm breit ist, brauche ich 25 cm mit Saum, doppelt gelegt. Deshalb habe ich vom Hakkake-Stoff dafür 50 cm abgeschnitten.
Die Breite der Blenden ergibt sich folgendermaßen: Der Stoff wird in der Breite halbiert und eine der entstandenen Hälften nochmals halbiert. So ensteht eine Breite von circa 9,5 cm für die Ärmelbestätze.
Die zweite Hälfte wird später noch für den Kragen gebraucht.
Zuerst wird der Besatzstoff auf das Futter genäht. Der Stoff wird auf die Mitte des Schulterbruchs aufgelegt. Auf den unteren Bildern seht ihr, das der Stoff auf links angenäht  und anschliessend umgebügelt wird.


Nun werden auf dem Futter bzw. Besatzstoff 1,5 cm für die Saumnaht zwischen Ärmel und Futter angezeichent. Mein weißer Futterstoff ist 1 cm breiter als der Kimonostoff. Deshalb steht er auf dem oberen rechten Bild 1 cm über.
Der Futterstoff wird Saum an Saum vom Schulterbruch aus auf den Ärmelstoff gelegt. Hier muss ich immer zweimal hinschauen, damit ich das Ganze auch richtig herum annähe und der lila Stoff später auch wirklich innen ist. Auf dem rechten unteren Bild habe ich die Stoffe bereits zusammengenäht und an der Saumkante umgebügelt.
Der Besatzstoff sollte dabei ein ganz kleines bisschen über die Ärmelkante hinausgehen, damit der Stoff beim Tragen hervor blitzen kann.


Jetzt kann der Futterstoff in die Ärmelform genäht werden. Dabei werden die gleichen Saummaße wie beim Ärmel verwendet. Auch die Schablone mit der Rundung kommt wieder zum Einsatz.





Der Futterstoff wird auf der Außenseite und unten zusammen genäht. Die Innenseite wird wieder offen gelassen. Hier müssen jetzt Futter und Ärmelstoff zusammen genäht werden. Dafür habe ich 2cm Saum an beide Stoffe angezeichnet. Die 22 cm vom Schulterbruch ausgehend müssen offen bleiben. Dort wird der Ärmel an die Schulter genäht. Der Rest wird zusammen gesteckt und vernäht.
Jetzt wird's wieder schwierig: Die beiden Stoffe müssen nun so gewendet werden, dass die Naht innen liegt. Diese Stelle stecke ich grundsätzlich erst mal falsch zusammen. Am besten erst  mal stecken, dann den Stoff nochmal nach außen wenden und schauen, ob es passt.



Wenn das geschafft ist, werden beide Stoffe innen an der Ecke etwas zusammen geheftet, damit das Futter innen schön glatt liegt.
Nun wird der Ärmel auf rechts gewendet und die Saumkanten glattgebügelt.
So sieht der fertige Ärmel aus.




















Nun das Ganze nochmal bei Ärmel Nummer zwei wiederholen i. ^^

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