2011-06-06

Yukata-Verschönerung, Teil 02: Schwälbchen lernen fliegen

Im 1.Teil der Yukata-Verschönerung habe beschrieben, wie das Motiv auf den Stempelgummi übertragen und ausgeschnitzt wird.
Mit den fertig geschnitzten Stempeln kann es nun ans Drucken gehen. Ich habe erst mal ein, zwei Probedrucke mit einem normalen Stempelkissen auf Papier gemacht, um zu sehen, ob alle Details richtig herausgearbeitet sind.



Für den Druck bzw. die Stempelei auf Stoff habe ich mir verschiedene Textil-Farben, unter anderem auch im Patchworkshop, angesehen. Nach ein bisschen Recherche habe ich mich für Farben von DEKA entschieden. DEKA Print 2000 gibt es für helle und für dunkle Stoffe. Für den Druck auf dunklem Untergrund braucht die Farbe einen höheren Pigmentanteil, damit sie deckt. Deshalb ist DEKA Print deckend etwas teurer als das Normale.
Ich habe mir gedacht, dass der deckende Farbstoff auf jeden Fall vielseitiger ist und habe diesen gekauft.
DEKA wirbt damit, dass die Farbe später auf dem Stoff fast nicht zu spüren ist. Das heißt, dass die bedruckten Stellen nicht hart werden. Diesen Punkt finde ich sehr wichtig: Wenn der Stoff nicht mehr schön fällt, finde ich das gerade für meinen Yukata sehr ungünstig.
Die Schwalben sollten sich in einem helleren Blauton von dem gestreiften Untergrund abheben. Dafür habe ich das Blau mit viel Deckweiß angemischt und auf einem Stoffrest ausprobiert.
Nun war die Frage, wie bekomme ich den Stempel gleichmäßig mit Farbe eingestrichen, ohne die Details zu zuschmieren. Ich hatte noch eine Gummiwalze im Schrank liegen und dachte, diese könnte dafür gut funktionieren. Zum Verteilen und Glattwalzen der Farbe macht sich als Untergrund eine Glasplatte gut. Kleine Farbklümpchen können noch mit der Walze auf der Platte vermischt werden.


Wieviel Farbe für einen schönen, kräftigen Abdruck auf dem Stempel sein muss, sollte man vorher auch nochmal ausprobieren.
Als Unterlage habe ich einfach eine Zeitung unter den Stoff gelegt. Diese saugt die Farbe, die eventuell durch den Stoff geht, auf und polstert die Fläche gleichzeitig ein bisschen ab. Ich habe festgestellt, dass der Abdruck schöner wird, wenn der Stoff auf einer weichen Unterlage liegt.

Mit der Zeit haben sich die beiden Stempel beim Drucken mit Farbe zu gesetzt. Ich habe in zwei Durchgängen gedruckt und die Stempel zwischendurch abgewaschen. Die DEKA-Farbe ist wasserlöslich und wasserverdünnbar. Mit der Zeit wurde die Farbe auf der Glasplatte etwas zu dick, weil zu trocken. Hier habe ich einfach etwas Wasser zugemischt.


Die Stempel sind nach den vielen Drucken, gerade an den Flügelspitzen, etwas abgebröselt. Ich habe dann die Spitzen einfach nochmal etwas zugeschnitten.
Für den Dauergebrauch eignet sich das Stempelmaterial von Boesner, wie ich glaube, allerdings nicht, da auf Dauer einfach zu viel Details kaputt gehen. Deshalb möchte ich auch noch die anderen Stempelblöcke, die ich in Teil 1 beschrieben habe, testen.
Hier seht ihr was beim Drucken heraus gekommen ist:



Ich finde, dass die Schwälbchen dem Yukata ungemein gut getan haben. Aus einem einfachen, gestreiften Muster ist jetzt etwas Besonderes geworden.
Nächstes Mal gibt's dann noch ein Yukata Kitsuke mit Schwälbchen zu sehen.

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